Gastbeitrag Nr. 1.


Wie schon angekündigt werdet ihr jetzt öfters einmal einen Gastbeitrag hier entdecken. Die liebe Lydia von LydiaLucia beginnt die Besucher- Reihe. Viel Spaß beim lesen.

Wie finde ich meinen eigenen Stil?

Manche Leute meinen, dass man es als Modeblogger ja sowieso einfach hätte seinen eigenen Stil zu finden – es läge uns im Blut – aber das ist es auf keinen Fall, denn auch wir haben irgendwann mal irgendwie angefangen und auch wir waren mal ahnungslose "Normalos". Es sei denn eure Mutter ist Coco Chanel oder eurer Vater Karl Lagerfeld.Und ich sag euch: vor einigen Jahren, als ich mit Mode noch gar nichts am Hut hatte, hättet ihr wahrscheinlich die Leute ausgelacht, die euch prophezeit hätten, dass ich mal über Mode bloggen werde und euch meine Outfits auf einem Blog präsentieren werde (was nicht heißt, dass mein Stil allen gefällt – das ist einfach unmöglich).Von einem Kombinationswunder war ich weit entfernt und konnte mit Wörtern wie "Cardigan", "High-Waist Skirt" oder "Jumpsuit" genauso wenig anfangen wie mein Freund. Wie ich letztendlich dann doch zur Mode gekommen bin? Ein Internetforum und Valentina haben mich auf diesen Weg gebracht.
Und es war ein langer steiniger Weg (ok, das ist vielleicht ETWAS übertrieben, aber ich habe einen Hang zur Übertreibung), denn ich würde sagen das ist sogar erst vor Kurzem passiert. In der Zeit von damals bis jetzt habe ich so gut wie alles ausprobiert und gekauft. Beim Ausmisten meines Kleiderschranks habe ich richtig sehen können, dass ich jeden Stil ein wenig ausgetestet habe. Ich habe mich an verspielten Sachen probiert, an Kleidchen ohne Ende mit Blümchen und Rüschen und sowas, an einem eher „rockigeren“ Stil oder dann wiederum habe ich mich am Hippie versucht.
Das ist auch der Grund, warum ich jetzt vier von den großen blauen IKEA-Tüten habe, die bis an ihre Grenzen mit Kleidung, Schuhen und Taschen gefüllt sind, die ich gar nicht, nur selten oder die letzten Monate gar nicht mehr getragen habe.
 Unterschieden habe ich übrigens noch bei Dingen, die einfach noch keine Gelegenheit hatten sich zu beweisen. Es ist mir schon öfters passiert, dass ich Dinge gekauft habe, die all meine „Kaufkriterien“ erfüllt haben, die ich aber erst Wochen oder Monate später zum ersten Mal angezogen habe und mich dann gewundert habe, warum ich sie noch nie an hatte.
Viele Blogger, so habe ich jedenfalls den Eindruck, kaufen bestimmte Teile, weil man sie auf jedem Blog sieht und weil sie gut ankommen. Auch ich habe öfters solche Teile gekauft und das waren letztendlich genau die Teile, die ich höchstens drei Mal an hatte und dann war der Hype auch schon wieder vorbei. Versucht das auf jeden Fall zu vermeiden, wenn euch das Teil nicht komplett vom Hocker haut.
Ganz wichtig ist auch, dass du das trägst, was DIR gefällt. Das ist zwar ein schon 1000 Mal gehörter Spruch, aber er entspricht der Wahrheit - verkleide dich nicht. Dank Second Hand Läden, Flohmärkten, Muttis Kleiderschrank und den vielfältigen Geschäften und Kollektionen findet man nämlich immer das, was man sucht. Alles kommt wieder und es ist alles schon einmal da gewesen, das heißt man muss sich nicht mit dem Abfinden was bei H&M an der Stange hängt (es sei denn es gefällt euch!).
Bevor ich etwas kaufe überlege ich mir genau, ob mir ein Teil gefällt. Sobald ich zögere wird das Teil weg gehängt und verdient keinen Platz in meinem Schrank. Wenn mir ein Kleidungsstück ausgesprochen gut gefällt dann überlege ich erst ob ich mehr als DREI Kombinationsmöglichkeiten in meinem Schrank damit finde. Ich gehe meinen Kleiderschrank in meinem Kopf durch. Sind diese nicht gegeben, dann bleibt das Teil ebenfalls hängen. Ich habe nämlich den "Tick", dass ich ungern Outfits in genau der gleichen Konstellation ein zweites Mal trage und, wenn ich nur eine Kombinationsmöglichkeit finde, macht das nicht viel Sinn. 
Und nach dem Ausmisten meines Kleiderschranks sind die Dinge übrig geblieben, die ich sehr oft an hatte und in letzter Zeit auch getragen habe. Ich habe zwar schon öfters ausgemistet, aber nur halbherzig. So nach dem Motto "Ach, das wirst du bestimmt irgendwann mal wieder anziehen!" - was auch stimmen kann - aber das ist eher die Ausnahme. Also wurde alles rausgeworfen, was die oben genannten Kriterien nicht erfüllt hat - richtig Radikal. Ein äußerst positiver Nebeneffekt ist übrigens, dass das "Ich habe nichts zum Anziehen"-Problem fast komplett verschwindet.

 Und übrig geblieben ist dann mein eigener Stil.






















Liebe Lydia, ich danke dir für deine tollen Worte.

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