Waschnuss-Shampoo

Hallöchen meine Lieben!

Ich habe mal wieder eine neue Methode der Haarwäsche ausprobiert und die möchte ich euch heute vorstellen:
Haare waschen mit indischer Waschnuss!  (Warum kommen eigentlich so viele waschaktive Pflanzen aus Indien? Naja, auch egal ...) Shopping-Links am Ende des Beitrags!

Irgendwo in den Tiefen meines Gedächtnisses lag noch nie Information herum, dass es in Reformhäusern diese Waschnüsse gibt, mit denen man seine Wäsche waschen kann, und dass diese Nüsse auch zur Haar- und Körperwäsche benutzt werden könnten.
Das ist mir dann neulich wieder eingefallen, als ich mal wieder gefrustet über die chemischen Shampoos war. Also bin ich in den Bioladen meines Vertrauens marschiert, habe mir ein Probetütchen Waschnüsse gekauft und ein bisschen weitere Recherche gemacht:

"Waschnüsse sind auch in Europa erhältlich, sowohl als ganze Nüsse als auch in Pulverform, als gebrauchsfertige, halbierte Schalen oder als anwendungsfertige Produkte wie Flüssigwaschmittel. Übliche Handels-Bezeichnungen sind unter anderem auch: „Seifennuss“ und „Reetha“. (Wikipedia)

"Neben der hauptsächlichen Verwendung als natürliches Waschmittel für Wäsche und Haar werden die Waschnüsse auch als Heilmittel gegen viele verschiedene Leiden genutzt. Kräutersammler, zum Beispiel, tragen oft Waschnüsse bei sich, um sie nach Schlangen- und Skorpionbisse anzuwenden." (Nature.de)

Soviel zur Theorie. 
Aber wie stellt man nun aus den zerkleinerten Schalen der Waschnuss ein Shampoo her? Und wirkt das überhaupt? Ich habe es so gemacht:

Schritt 1: Nusschalen weiter zerkleinern - ich habe die Schalen von ca. 8-10 kleinen Nüssen in das mitgelieferte Baumwollbeutelchen gepackt und das Ganze mit einer Glasflasche zerdrückt - das geht ganz einfach.

Zerkleinerte Waschnussschalen

Schritt 2: Die Schalen habe ich dann in eine leere Shampooflasche gefüllt ...

Waschnussschalen in Flasche - offensichtlich

Schritt 3: Dazugegeben habe ich 1 Esslöffel Zitronensaft, 1 Esslöffel Honig (letzterer ist optional) und die Flasche dann mit warmem Wasser bis auf ungefähr 4/5 aufgefüllt. Einmal gut durchschütteln und man sieht sofort, wie sich Schaum bildet:



Schritt 4: Warten - ich habe meine Waschnusspampe 1 Tag lang stehen lassen.

Zur Anwendung: 
Man kann jetzt die restlichen Schalen aus dem Shampoo herausfiltern, wenn man möchte.
Vor dem Waschen das Haar ganz normal anfeuchten. Gib jetzt nach und nach die Flüssigkeit über den gesamten Kopf (bitte nicht in die Augen kommen lassen) und über die Längen.
Es entsteht ein klebriges Gefühl überall dort, wo schon Waschnusssud ist - das gesamte Haar sollte bedeckt sein. Massiere deine Kopfhaut und drücke auch etwas von dem Sud durch die Längen.
Lasse das Ganze ein paar Minuten einwirken und spüle dann die Haare gründlich mit kühlem Wasser aus. Eine saure Rinse mit kann das Ergebnis noch verbessern.

Achte beim Auswaschen darauf, dass deine Haare wirklich ein bisschen qietschen, das ist ein Zeichen dafür, dass sie ganz sauber sind.

Das war super: 
Das Waschnussshampoo hat meine (ungeölten, aber eben ungewaschenen) Haare blitzeblank sauber bekommen. Sie waren weich, haben geglänzt, waren duftig, locker und gleichzeitig saftig.
Der Vorteil ist natürlich auch auf der ökologischen Seite: Keine Chemie, weder auf dem Kopf noch im Abfluss, die Nüsse sind 100% biologisch abbaubar und nebenbei trägt man noch dazu bei, die Lebensgrundlage für indische Bauern und Sammler zu erhalten - das grüne Gewissen ist rein :-)

Das war nicht so toll: 
Klar - sich sein Shampoo immer einen Tag vor der Wäsche anzusetzen ist nicht jedermanns Sache. Besonders haltbar ist die Suppe leider auch nicht, im Kühlschrank hält sich ein Vorrat für maximal 1 Woche. Da müsste man ein wenig experimentieren - Einfrieren, Konzentrate herstellen etc.
Auf geöltem Haar habe ich die Waschnuss noch nicht ausprobiert - ich bin aber skeptisch, ob die Waschnuss es schafft, gegen Rizinusöl und Konsorten anzukommen.
Der Geruch ist nicht so toll, aber davon bleibt im Haar zum Glück gar nichts zurück.


Das Fazit: 
Für jeden, der von chemischen Shampoo wegkommen möchte, eine super Sache.  Der Pflegeeffekt ist ganz klar gegeben, der Wascheffekt ebenso. Ob mir "Rheeta" oder Shikakai mehr zusagen, muss ich aber noch feststellen.
Kennt ihr die Waschnuss? Wascht ihr damit eure Wäsche oder auch die Haare? Wie kommt ihr damit zurecht?


Die Links

Die Ganze Waschnuss mit Beutelchen 

Waschnuss als Pulver von Khadi




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