Haarwäsche hinauszögern Teil II - die Methode

Hallöchen ihr langhaarigen Hippies!

Wie versprochen kommt hier der zweite Teil meiner "Haarwäsche hinauszögern"-Reihe. Heute erzähle ich euch ein bisschen dazu, wie man vorgehen sollte, welche Hilfsmittelchen angebracht sein könnten und wie man idealerweise einen nicht mehr ganz so frischen Haaransatz verstecken kann.

(Anmerkung: Die Produkte, die ich euch hier empfehle, sind ganz unten im Artikel noch einmal aufgelistet und verlinkt!)

Grundsätzlich: Jede Haut gibt Fett ab, an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich viel. Das tut sie, um sich vor äußeren Einflüssen (Wetter, Sonne, Staub, Austrocknung) zu schützen - logisch.
Seit einigen Jahren, der medizinischen und hygienischen Revolution sei Dank, können wir uns waschen, wann immer wir wollen, mit tensid-basierten Shampoos und Duschgels, Seifen, Peelings und wir tun es auch gerne und häufig. 
Ich muss wohl nicht erst sagen, dass diese Entwicklung der Haut nicht unbedingt gefallen hat ;) Sie reagiert darauf mit einer übermäßigen Ausschüttung von Fett (Hauttalg oder Sebum). Das Fett, dass die Haut ausschüttet, wird gleich wieder weggewaschen, der Kreislauf beginnt von vorne.
Diese Entwicklung kann aber auch, bis zu einem bestimmten Maß, umgekehrt werden. Und genau darum geht es beim Herauszögern der Haarwäsche. Die Haut gewöhnt sich wieder daran, weniger und langsamer Fett zu produzieren.

Grundsätzlich gibt es zwei Methoden des Herauszögerns:
  • "Cold Turkey", sprich von einem Tag auf den anderen. Du bist hart gesotten und voller Entschlusskraft? Du willst dich sofort von einer täglichen Wäsche zu deinem ein-Mal-in-der-Woche-waschen-Ziel durchkämpfen?
  • Langsam, in kleinen Intervallen. Du wäschst bisher alle zwei Tage und möchstest nun auf alle drei Tage kommen. Das erfordert ein wenig Übersicht bei der Planung und dauert erfahrungsgemäß etwas länger, ist aber nicht so "brutal" wie die erste  Methode. 

Welche Methode für euch die bessere ist, das müsst ihr schon selber wissen. Jeder Mensch ist unterschiedlich, jede Haut ist unterschiedlich. Ich selber habe (wie im letzten Teil bereits erwähnt) mehr unbewusst meinen Waschrythmus auf 2 Mal / Woche ausgedehnt, wobei ich sehr langsam vorgegangen bin. Welche Methode auch immer ihr wählt, die folgenden Tipps helfen euch hoffentlich, eurer Ziel zu erreichen.

Einmal gründlich waschen ...
Zu Beginn des Experiments solltet ihr eure Haare einmal gründlich mit einem sanften, neutralen Shampoo eurer Wahl waschen. Bitte keine zusätzlichen Öle, Silikone, Parabene oder sonstiges. Wir wollen euer Haar ganz sauber bekommen. Lasst euer Haar an der Luft trocknen, Föhn und Co. trocknen nur aus.

Keine weiteren Zusätze
Verzichtet am besten völlig auf irgendwelche Stylingprodukte, Haarspray, Gel, Schaumfestiger etc. Was ihr noch vorrätig habt, könnt ihr euch gleich den Nachbarn schenken, denn euer langes Hippiehaar wird ab jetzt frei und unverklebt sein.

Entwirren und verstauen
Wenn euer Haar ganz trocken ist, kämmt es mit einem grobzinkigen Kamm. Wer besonders trockene Spitzen hat, darf ein paar Tropfen Öl (Jojoba-, Mandel- oder Kokosöl) in die Spitzen massieren.
Mir hat es sehr geholfen, meine Haare so bald wie möglich einzuflechten und hochzustecken, doch ihr könnt eure Haare auch an den ersten 1 bis 2 Tagen offen tragen.

Abends: Bürsten, Bürsten, Bürsten!
Wenn ihr von einem langen Tag nach Hause kommt, an dem ihr durch die Stadt gerannt seid, Autoabgase und Staub geschluckt habt, geschwitzt habt, dann würde normalerweise eine gute alte Haarwäsche helfen.
Aber nein!  Nehmt lieber eure Wildschweinborstenbürste zur Hand und striegelt sorgsam euren ganzen Kopf. Ihr könnt auch Scheitel abteilen und einzelne Partien gesondert behandeln oder den Kopf vorn über beugen und vom Nacken her anfangen. Hauptsache ist, dass ihr a) immer bis in die Spitzen hinunter bürstet, damit sich das Fett da verteilt, wo es hinsoll und dass b) eure Kopfhaut hinterher glüht wie ein Hochofen.


Schon wieder die Ernährung
Ja, es tut mir Leid, ich muss es schon wieder ansprechen: Bitte viel Obst und Gemüse essen und viiiiel Wasser trinken. Raffiniertes Mehl, Zucker und gesättigte Fette soweit wie möglich vermeiden. So das wars schon.


Gegen Schüppchen ... 
Wenn man beginnt, sich länger die Haare nicht zu waschen, können sich häufiger Schuppen zeigen, da sie ja nicht sofort weggewaschen werden. Für diesen Zweck könnt ihr euch einen sog. Staubkamm zulegen, mit dem ihr Scheitel für Scheitel euer Haar bearbeitet. Ihr werdet staunen, was da so alles hängen bleibt!

Fettiger Ansatz?
Tja, ein fettiger Ansatz ist wohl das Hauptproblem der ganzen Sache. Doch auch hier gibt es einige Tipps, denn verboten ist nur, was man als "Waschen" bezeichnen kann: 
  • Nimm ein normales Frottéehandtuch, beuge dich vorn über und massiere langsam mit etwas Druck deine Kopfhaut. Eine einfache, sanfte und wirkungsvolle Methode gegen den gröbsten Fettschimmer.
  • Trockenshampoo kann auch Abhilfe schaffen. Es wird auf den Ansatz aufgesprüht, kurz einwirken gelassen und dann ausgebürstet. Meine Erfahrungen hier sind zwiegespalten. Trockenshampoo darf auf keinen Fall zu lange auf der Kopfhaut bleiben, sonst ist Jucken (und vielleicht sogar ein Ekzem) garantiert. 
  • Babypuder wirkt auf die gleiche Art wie Trockenshampoo. Die feinen Partikel binden Fett und sollen dadurch ein frischeres Aussehen erzeugen. Babypuder kommt für mich jedoch noch weniger in Frage als Trockenshapoo, da es meine Haare erstens elektrisiert und zweitens die Poren der Kopfhaut verstopft. 
  • Kakaopulver (natürlich ohne Zucker, stark entölt) soll die natürliche Alternative zu Puder sein und zudem auf dunklem Haar nicht auffallen. Ich selber habe zwar weder Jucken oder Irritation der Kopfhaut festgestellt, noch irgendeine entfettende Wirkung. 
  • Haarwasser, ohne Fett und künstliches Parfüm, kann, in die Kopfhaut massiert, einen erfrischenden Effekt haben und die Haare weniger strähnig erscheinen lassen.

Alles in Allem stehe ich der Technik, sich irgendetwas in die Haare zu klatschen, um diese weniger fettig aussehen zu lassen, sehr kritisch gegenüber. Höchstens das Haarwasser kann gut sein und sogar helfen, die Kopfhaut und Haare zu pflegen.

Frisuren zum kaschieren
Am dritten oder vierten Tag hast du erfahrungsgemäß spätestens Probleme, die Haare offen zu tragen.
Ich empfehle dir, ein paar Frisuren auszuprobieren und zu sehen, was dir gefällt. Bei manchen betonen Flechtfrisuren nur noch mehr den fettigen Ansatz, dann ist ein streng zurückgekämmter Dutt oder ein feiner Seitenscheitel angebracht.
Du kannst es aber auch mit z. B. zwei französischen Zöpfen probieren, die du dann duttest. Hauptsache, es sieht gepflegt und "gewollt" aus ;) 

Am Abend vor der Wäsche
Am Abend, bevor ich meine Haare wasche, habe ich es mir angewöhnt, eine große, luxuriöse Ölkur zu machen. Die Kopfhaut bekommt eine Extraportion Rizinusöl, manchmal mit ein paar Tropfen Teebaumöl, in die Längen gebe ich meist Kokosöl oder Olivenöl. Du kannst deine Haare auch anfeuchten, während du das Öl aufträgst, das sorgt für den Extra-Pflegeeffekt.


Mein Fazit bei der Herausforderung Hinauszögern ist: Keep it natural! Mit synthetischen Produkten nachhelfen zu wollen kann nur schief gehen, deshalb: Bürsten, Kämmen, Flechten, Hochstecken, sich in Geduld üben.

Hier die Produkte, die ich euch empfohlen haben, wie immer von Amazon.de

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