Fishing for compliments.

Oder wie es dem Deutschen schwerfällt Komplimente zu geben und sie vor allem anzunehmen. Seltsames Völkchen sind wir. Wir sind fleißig wie die Bienen, pünktlich auf die volle Minute und lieben die typisch deutschen Statussymbole oft mehr als wir eigentlich sollten. Wir können uns mit vielen Tugenden rühmen aber, wenn es um Komplimente erhalten geht, dann müssen wir uns von anderen Kulturen unbedingt eine dicke Scheibe abschneiden. Ich habe mir persönlich irgendwann einmal angewöhnt, ein schönes Wort meinem Gegenüber auch sofort zu äußern. Sei es eine schöne Frau, ein tolles Kleidungsstück, innovative Ideen. Alles was das Herz erwärmt, soll auch ausgesprochen werden. Ich spreche hier nicht vom verbalen Hofieren und viel Honig. Nein, ich spreche von einem ehrlich gemeinten Kompliment. Doch irgendwie fällt es der deutschen Frau schwer ein aufrichtiges Kompliment einfach hinzunehmen. Dann entstehen solch merkwürdige Situationen wie: "Du hast aber tolle Beine!" - "Ach ja das macht die schwarze Hose!" Oder Mensch sind das schöne Ohrringe!" Ja, ähm die waren im Sale, ganz billig, nichts Besonderes." Wieso nicht einfach  antworten: Ja danke ich weiß. Wieso nicht einfach das Kompliment im Raum stehen lassen und genießen? Ich finde daran nichts arrogant, oder selbstverliebt, wenn man ein Kompliment bekommt, dann hat es einen Grund und wieso sollte man es dann immer schmälern in seiner ganzen Schönheit? Vielleicht ist es eine altanerzogene Tugend, die in uns schlummert, die Zurückhaltung, das Bescheidene. Aber mal ehrlich, was spricht denn gegen das Verteilen von schönen Worten und vor allem das Annehmen von schmeichelnden Aussagen? Nörgeln können wir ja auch bestens! Ich bin also dafür, dass wir mehr Komplimente verteilen und die erhaltenden Worte nicht rechtfertigen! Wieso sollten wir auch?


Was meint ihr? Ich finde- ihr seid klasse Leser und ich freue mich immer wieder über Gedankenaustausch ;)

Liebste Grüße

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